Lagertagebuch Samstag, 9. Juli
Heute morgen haben wir uns pünktlich um 09:00 Uhr bei der Dorfhalle in Neuendorf versammelt um den Hinweisen, welche wir im Brief von Dr. Watson gefunden haben, zu folgen. Jedoch wussten wir noch nichts mit den Hinweisen anzufangen. Einmal besammelt, teilte der Zeitungsjunge Yves Type in seinem Extrablatt mit, dass Sherlock wieder einen Fall gelöst hat. Viele der Anwesenden haben schon die Hilfe von Sherlock in Anspruch genommen – sei es die Baronesse Rita Rotschild, die Polizeihelferin Svenja Zoller oder Mrs. Willhelmina Hudson, die Haushälterin. Gerade, als wir aus dem Schwärmen nicht mehr raus kamen, tauchte Sherlock aus dem nichts auf. Er hat uns gebeten ihm zu helfen. Er brauche Hinweise, um den Dieb des Bauplanes zu fassen. Dafür war also das Wirrwarr an Hinweisen auf dem Brief von Watson! Mit Hilfe von allen und cleverem Kombinieren, konnten wir den Dieb in unseren Rängen identifizieren. Päsci Salamander, ein einfacher Innenarchitekt hatte den Plan mitgehen lassen – den Grund will er uns allerdings partout nicht eröffnen. Wir müssen also nach Davos, um den Grund für den Diebstahl aufzudecken.
In Davos angekommen haben wir unser Hauptquartier bezogen und uns ein wenig in das Leben eines Detektivs eingelebt. Zwischen Codierscheiben, Tarnfarbe, Verhaltensregeln und Zimmerbezug war keine Zeit für Langeweile. Nach dem leckeren Abendessen sollte Päsci Salamander den Bauplan seinem Auftraggeber überbringen. Um herauszufinden, wer die Fäden zieht, spionierten wir Päsci bis in den Park hinterher. Scheinbar waren wir aber zu auffällig und der Auftraggeber zeigte sich nicht. Aus Wut, dass wir die Auflösung des Falles vermasselt haben, verdonnerte uns Sherlock zu einer Sporteinheit mit dem Polizisten Tobesh Lestrat. Wir kämpften uns durch Rundenlaufen, Seilziehen, Kraftübungen und Reaktionstests bis wir endlich entlassen wurden.
Am Ende des Tages nahm Sherlock Päsci Salamander ins Kreuzverhör. Leider konnten wir keine neuen Informationen aus ihm herauspressen und mussten mit vielen unbeantworteten Fragen ins Bett. Hoffentlich bringt der morgige Tag etwas mehr Klarheit.
Sonntag, 10. Juli 2022
Nach dem gestrigen Fiasko bei unserer Spionage nach Päsci Salamander hat sich Sherlock dazu entschlossen, uns einer fundierte Detektiv:innen-Ausbildung zu unterziehen. Am Morgen haben wir uns das theoretische Wissen angeeignet. Wir erlernten Geheimschriften zu entziffern, Krimifälle zu lösen, uns zu tarnen und mit Zitronensaft geheime Nachrichten zu hinterlassen. Unser Einsatz überzeugte Sherlock so sehr, dass wir am Nachmittag zur praktischen Weiterbildung antreten durften. Um ihn eindeutig von unseren Fähigkeiten zu überzeugen, gaben wir unser bestes bei den kämpferischen Spielen. Unsere Kraft bewiesen wir bei Hahnenkampf und Seilziehen, strategische Fähigkeiten bei Capture the Flag und den Kampfgeist bei «Rüer den Sherlock raus». So weit, so gut. Wir sind nun also bereit, den Erpresser von Päsci zu fassen.
Nachdem wir uns beim Abendessen gestärkt hatten, stürmte plötzlich Professorin Fernanda Möbius herein und schilderte uns aufgebracht ihre Beobachtungen. Sie war gerade auf dem Weg zur Apotheke, als sie Päsci Salamander sah. Im nächsten Moment, wurde er von einer Gestalt im Roten Umhang in die rechte Schulter geschossen. Professorin Möbius eilte herbei und leistete sofort erste Hilfe. Die letzten Worte, welche Päsci vor der Bewusstlosigkeit noch herauspressen konnte, waren: «Sucht den Brief, darin ist alles erklärt. Es tut mir alles so so leid.» Glücklicherweise hatte Yves Type einige der liebsten Stationen in Päscis leben in einer Schnitzeljagd beschrieben. So konnten wir diese alle abklappert, in der Hoffnung, den versteckten Abschiedsbrief zu finden und das Rätsel des Bauplans endgültig zu lösen. In kleinen Gruppen machten wir uns also auf den Weg, einmal quer durch Davos. Leider kehrte jede Gruppe mit leeren Händen zurück. Das letztmögliche Versteck befand sich bei unserem Hauptquartier – und tatsächlich hatte uns Päsci hier seine letzten Worte hinterlassen.
Nach dem Lesen des Briefes ist plötzlich die Queen, Majesty Iromara, in Verdacht geraten und muss von Sherlock befragt werden. Es stellte sich heraus, dass die Queen und Päsci Salamander eine heimliche Beziehung geführt hatten. Das verbotene Verhältnis sollte geheim gehalten werden – doch genau dieses Vorhaben wurde vom Erpresser ausgenutzt. Er drohte Päsci damit, die Beziehung auffliegen zu lassen, wenn er ihm den Bauplan nicht überbringt. Um den Ruf der Queen und ihr Volk zu schützen sah sich Päsci gezwungen, der Erpressung nachzugeben. Da wir nun die mysteriöse Gestalt im roten Umhang suchen müssen um im Fall weiterzukommen, hat die Richterin Arthurina Conan das Verhör morgen weiterzuführen.
Montag, 11. Juli 2022
Diesen Morgen sind wir zu einer Schrecknachricht geweckt worden, mit welcher die Annahme, in Ruhe weiterermitteln zu können, in den Wind geworfen werden musste – unsere Küchenmannschaft wurde entführt!
Früh aus den Federn gerissen starteten wir motiviert in den Tag und machten uns auf den Weg, um die Köche zu retten. Zum Glück konnten sie erhaschen wohin sie verschleppt werden sollen, als sich die Entführer über dies absprachen. So nutzten sie die Zeit, als die Bösewichte abgelenkt waren, und liessen uns eine zerschnippelte Karte und Rätsel zurück, mit welchen wir sie retten konnten. Da sie aber an unterschiedlichen Orten losgelassen werden sollten, bildeten wir drei Gruppen, in welchen wir schliesslich die Rettungsaktion angetreten sind. Bis zum Mittag hatten wir noch niemanden gefunden der uns unser Mittagessen kochen könnte und mussten uns dann mit Tomaten- und Landjäger-Risotto vom Feuer verpflegen. Zum Glück kann unsere Küche so gut mit Landkarten umgehen, denn die drei Gruppen haben alle Vermissten mehr oder weniger wohlauf an den markierten Stellen gefunden und mit nach Hause bringen können.
Zum Dank, dass wir sie gerettet haben, wollte uns die Küche ein leckeres Bettmümpfeli zaubern. Jedoch waren sie von den Strapazen der Entführung so ermüdet, dass sie uns die Zutaten einfach hingestellt haben. So haben wir uns dazu entschieden, die Zubereitung etwas lustiger zu gestalten und haben ein Kranken-Tiramisu gemacht. Einige waren blind, andere durften die Arme nicht benutzen oder nichts sagen und so musste mit Teamwork ein Himbeertiramisu gezaubert werden. Nachdem sie sich etwas ausgeruht hatten, fühlten sie sich fit genug, um im Gerichtssaal ihren vergangenen Tag mit uns zu teilen.
Alle drei Küchenmitglieder, die verhört wurden, waren sehr verängstigt und wollten nicht so recht sagen, was ihnen zugestossen war. Trotzdem schaffte es Sherlock, Informationen aus ihnen herauszupressen. So stellte sich heraus, dass die drei aufgrund ihrer früheren Ausbildung entführt und ausgenutzt wurden! Emil Luytenberg hat Elektroinstallateur studiert und wurde dazu genötigt, die Turbine zu bauen, von welcher der Bauplan gestohlen wurde. Kuba Kantanay war Apotheker und hatte Erfahrung im Giftmischen und musste dies auch für die Entführer machen. Nikoller Zoller hatte an der ETH einen Doktortitel in Physik erhalten und hatte somit viel Wissen über die Funktionsweise von Bomben und wurde dazu gezwungen, eine solche zu bauen.
Nach grosser Bohrerei von Sherlock rückten sie heraus, dass einer der Entführer einen roten Umhang trug und eine Frau war! Luytenberg erinnerte sich, dass auch sie mit dem Namen «Zoller» angeschrieben war. Tobesh Lestrat meldete zu Wort, dass das eine seiner Polizeigehilfinnen war! Sie hat also Päsci Salamander angeschossen und die Küche entführt. Sherlock vermutete, dass auch sie dem Strickenzieher zum Opfer gefallen war und instrumentalisiert wurde. Wir hoffen morgen der Enthüllung des Auftraggebers endlich näher zu kommen und berichten morgen über den aktuellsten Stand.































