Freitag:
Haferbrei und Brot. Mehr gab es heute nicht zum Frühstück. Denn Machtgier verleitete die Gefängniswärter dazu, den Teilnehmern schwierige, zum Teil sogar unmögliche Aufgaben zu stellen. Im dunkelsten Raum des Schlosses sollten die Kinder Tageslicht hereinbringen oder für Frischluft sorgen. Auch ein Schneckenrennen und ein fast professioneller Kanon wurden den Wärtern präsentiert.
Während die Teilnehmer nach bestem Wissen und Gewissen die Aufgaben zu lösen versuchten, zettelte der ebenfalls eingekerkerte Hufschmied einen genialen, unvergleichbaren, präzise durchdachten Aufstand gegen die böse, hinterlistige, machthungrige, gierige, falsche, uralte, zickige Königin und ihr Gefolge an. Die Teilnehmer schlichen sich beinahe lautlos an die ahnungslosen Wärter heran. Mit einem perfekt durchgeführten Befreiungsschlag der Prinzessin hatten die bösen, hinterlistigen, machthungrigen, gierigen, falschen, zickigen Wärter nicht gerechnet und waren regelrecht überrumpelt von all den Blitzlichtern und dem Gekreische der Kinder. Trotz kleiner Gegenwehr konnte das Volk ihre Peiniger festhalten. Die Grosszügigkeit und Toleranz der Prinzessin zeigte sich, indem sie den Verrätern ein unausschlagbares Angebot machte und ihnen verzeihte.
Damit man das königliche Hofleben wieder normal aufnehmen konnte und eine dementsprechende Hochzeit der Prinzessin und ihres zukünftigen Gatten durchführen konnte, brauchte das Königreich Geld. Wir erinnerten uns an den Überfall von gestern und erfuhren, dass die Königin den Dieb bezahlte. Sie hat ihn beauftragt, dass Geld zu stehlen und als Schatz zu verstecken und die Hinweise zu ihm auf dem gesamten Königreich zu verteilen. Mithilfe der Prinzessin und des Hufschmiedes war das Zusammenfügen der Hinweise zu einer Karte und das Auffinden des Schatzes für unsere eifrigen und klugen Teilnehmer kein Problem. Somit konnte die Hochzeit und das Fest zur Rettung des Königreiches von und zu Davos durchgeführt werden. Die Wahl eines der vier verbleibenden Kandidaten als geeigneten Nachfolger des Königs und Gatten von Rosalinde stand in Anbetracht der vergangenen Tage nicht mehr zur Diskussion. Der einzige, welcher die ganze Zeit der Prinzessin die Treue schwor, war der Hufschmied. Somit wurde er auserkoren den Königsthron zu besteigen und Prinzessin Rosalinde zu heiraten. Das Festmahl und die Hochzeitstorte waren das absolute Lager-Highlight. Der Abend klang mit einem grossen Fest aus und alle verstanden sich wieder prächtig. Das Gefühl von Wehmut und der Gedanke daran, dass der Abreisetag ansteht, konnte zum Glück die Stimmung nur wenig trüben.
Wir können uns nun beruhigt wieder auf den Weg zurück nach Neuendorf machen. Und hoffen, dass das Königreich von und zu Davos mit Prinzessin Rosalinde und dem Hufschmied noch lange existiert, denn wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch morgen.